Das in den letzten Jahren bewährte Konzept, die Landeseinzelmeisterschaft im Schach in Form eines Masters, Frauen-Masters und eines Open-Turniers auszutragen, wurde auch 2024 beibehalten. Mit einer Gesamtzahl von 68 Spielern starteten jedoch diesmal bedeutend weniger Teilnehmer als im Jahr 2022 in Magdeburg. Ein wesentlicher Grund ist die Schwierigkeit, geeignete Termine für ein mehrtägiges Turnier zu finden. Dies gelingt nur durch Fokussierung auf Schulferien oder Brückentage. In diesem Jahr wurden die Winterferien Sachsen-Anhalt genutzt. Vorteil war, dass viele Nachwuchsspieler mit dabei waren. Aus beruflichen und anderen Gründen war nahezu die gesamte Leistungsspitze aus Sachsen-Anhalt nicht im Masters vertreten. Dies bot jedoch den besten Nachwuchsspielern aus dem Landeskader die Chance um den Titel mitzukämpfen. 5 von 14 Teilnehmern des Masters waren unter 18 Jahre, wobei der jüngste Teilnehmer, Gustav Polzin (USV Halle) während des Turniers seinen 13. Geburtstag feierte. Und unsere Jugend mischte kräftig mit bei der Titelvergabe!
Nach 7 Runden Schweizer System sicherte sich überraschend Daniel Ahmed (SV Motor Zeitz) mit 6 Punkten aus 7 Partien den Sieg und ist damit Landesmeister von Sachsen-Anhalt des Jahres 2024. Die Entscheidung fiel in der letzten Runde, in der er Sebastian Haubold (USC Magdeburg) besiegen konnte. Daniel Ahmed (Jahrgang 2001) hat das Schachspiel bei SV Gera Liebschwitz begonnen. Über die letzten 10 Jahre zeigt seine Leistungskurve kontinuierlich nach oben. Langjähriger Trainer von Daniel ist Dr. Jörg-Stephan Hilbert, der im Präsidium des LSV Sachsen-Anhalt als Referent für Breitenschach agiert.
Alleiniger Zweiter wurde Aaron Gröbel (Schachfreunde Hettstedt) mit 5,5 Punkten. Ein schöner Erfolg für den angehenden Lehrer, der selbst schachlich sehr engagiert als Jugendtrainer tätig ist. Der mehrmalige Landesmeister Daniel Malek (Aufbau Elbe Magdeburg) errang in diesem Jahr mit 5,0 Punkten den 3. Platz vor dem besten Nachwuchsspieler aus dem Landeskader Christian Haubold (4,5 Punkte).
Leider hatten sich im Frauen-Masters nur 4 Spielerinnen angemeldet. Die Turnierleitung entschied, dass in Doppelrunden jeder gegen jeden spielt. Anastasia Voigt (USV Halle) siegte in eindrucksvoller Dominanz und erreichte phantastische 6 Punkte aus 6 Partien. Selbst als sie als sichere Landesmeisterin schon feststand, war ihr Kampfesgeist ungebrochen und sie spielte auch in der letzten Runde noch mit dem Willen, auch diesen Sieg noch zu holen.
Im Open starteten 50 Teilnehmer, wobei auch Spieler, die nicht aus Sachsen-Anhalt kamen, zugelassen waren. Reiseentfernungen und evtl. notwendige Übernachtungen hatten hier wesentlichen Einfluss für die Teilnahmemeldung. SV Roter Turm mit 7 Teilnehmern hatte hier den höchsten Anteil an Spielern.
Mit jeweils 5,5 Punkten aus 7 Partien landeten 3 Spieler an der Spitze. Nach Wertung siegte der Apoldaer Luca Carnoth vor Axel Moser aus Hofstetten (Baden-Württemberg). Axel wohnt berufsbedingt in Halle. Der Dritte, René Kern (Reideburger SV), startete mit einer Auftaktniederlage und legte in den letzten 5 Runden einen wahren Endspurt mit 5 aus 5 hin.
Alle Wettkämpfe verliefen auf einem hohen kämpferischen Niveau. Die Remisquote war gering und wenn, dann war es kein Kurzremis.
Die Turnierleitung lag in den bewährten Händen von IA Roland Katz. Gemeinsam mit seinen Schiedsrichterkollegen FA Gert Kleint und NA Nico Markus wurden alle drei Turniere problemlos organisatorisch bewältigt. Auch die Live-Partienübertragung an insgesamt 19 Brettern verlief technisch zuverlässig. Dank der hohen Disziplin aller Teilnehmer gab es keine Konfliktfälle. Wesentliche Voraussetzung für die „Wohlfühlatmosphäre“ waren die ausgezeichneten Turnierbedingungen im Jugendzentrum „Mampfe“ in Merseburg.
Großer Dank geht an die Schachfreunde des SV Merseburg, die sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung der LEM tatkräftig unterstützt haben. Besondere Anerkennung gebührt Dirk Wildenrath und Maximilian Schulz.
Abschließend nahmen die beiden Vizepräsidenten Roland Katz und Gert Kleint die Siegerehrung vor.
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